rapid wien - lebenssinn

KARRIEREDATEN

Nationale und Internationale Bewerbs-Spiele für Rapid: 269

Bundesliga-Tore für Rapid: 12

Größte Erfolge: Meister und Cupsieger mit Rapid, Europacup Finale Cup der Cupsieger

Bundesliga-Spiele Gesamt: 331

Spiele Italien Serie A: 29 (1 Tor)

Länderspiele A-Nationalteam: 9

Als ich in ganz jungen Jahren mit meiner Familie in den 14. Bezirk nach Hadersdorf, unweit der "heiligen" Rapid-Stätte, gezogen bin und uns unser Vater mit auf die alte Pfarrwiese zu einem Rapid Spiel mitgenommen hat, wurde ich sofort von diesem so besonderen Mythos gepackt.

 

Im zarten Alter von 6 Jahren durfte ich dann sogar selber, ebenso noch auf der altehrwürdigen und legendären Pfarrwiese, zum vereinsmäßigen Fußballspielen beginnen. Nachdem ich mit kurzen Pausen, ich wurde kurzzeitig nach Gablitz verliehen, wo ich mit meinen besten Freunden spielte, den ganzen Rapid Nachwuchs durchlaufen hatte, schaffte ich sogar den Sprung in die 2. Mannschaft von Rapid, damals noch U21 benannt.

 

Rapid-Fan war ich schon immer und in meiner Jugend selber auf der Westtribüne mit meinen Freunden links neben dem "härtesten" Kern im Hanappi Stadion bei sehr vielen Spielen zugegen. Unvergessene Spiele und zahlreiche Gänsehaut-Momente, wie das 5-0 gegen Dynamo Dresden (nach dem auswärts 0-3), als ich mit Tränen in den Augen mit dem Linien-Bus nach Haus fuhr und der ganze Bus Triumph Gesänge anstimmte. Oder der Meistertitel gegen Wacker Innsbruck mit dem sagenhaften Panenka "Schupferl" im rammelvollen Hanappi Stadion. Und noch sehr viele bewegende und aussergewöhnliche Momente mehr.

 

Im Alter von 20 Jahren konnte ich mir einen großen Traum erfüllen und im Winter 1990 noch als U21 Spieler mein Debut unter Hans Krankl gegen den Wiener Sportklub im Hanappi Stadion geben, wobei mir gleich eine recht ordentliche Partie gelungen ist. Daraufhin holte mich die Rapid Legende und Goleador fix in den Kader.

 

Durch gute Leistungen und die bedauernswerten Knieprobleme von Kollege und Freund Robert Pecl, gelang es mir bald einen Stammplatz im Team zu erkämpfen. Leider waren die ersten Jahre geprägt von ausbleibenden Erfolgen und Problemen im Verein (Finanzkollaps und Ausgleich nach dem Flop mit der Rapid-Aktie).

 

Mit der Verpflichtung von Ernst Dokupil im Sommer 1994 wurde eine neue Ära eingeläutet, die auch für mich persönlich die schönste und erfolgreichste Zeit bei Rapid bringen sollte. 1994/95 spielten wir als ziemlicher Außenseiter eine tolle Saison und kämpften bis kurz vor Schluss an der Spitze mit. Letztlich konnten wir den bislang letzten Cupsieg Rapids erringen.

 

Die Folgesaison 1995/96 wurde, mit den internationalen Erfolgen inklusive Einzug ins Europacup Finale im Cup der Cupsieger gegen Paris St.Germain in Brüssel und dem dramatischen Meistertitel in der letzten Runde gegen Sturm Graz, zum absoluten Highlight in meiner Karriere.

 

Zudem gab ich in der Zeit auch mein Länderspiel Debut für Österreich (gegen Ungarn mit Torvorlage für Toni Polsters Jubiläumstor, mit dem er Krankl einholte in der ewigen ÖFB Rekordschützenliste). In Folge durfte ich Teil des bärenstarken Nationalteams während der erfolgreichen Qualifikation für die WM 1998 sein, bei der ich es jedoch aufgrund sehr großer Konkurrenz leider nicht ins Aufgebot schaffte.

 

Ebenso gelang mir damals der Sprung in Italiens Serie A, eine der besten Ligen der Welt, in der ich Woche für Woche gegen internationale Superstars spielen durfte. Von Mancini bis Zola, von Weah bis Battistuta, von Del Piero bis Zamorano, von Inzaghi bis Totti und zahlreiche mehr. Leider konnten wir mit Aufsteiger AC Reggiana die starke Liga nicht halten und so wurde ich nach US Lecce transferiert, wo es bei mir aus verschiedenen Gründen aber leider nicht mehr so gut lief und ich somit vorzeitig nach Österreich zu Rapid zurückkehrte. Trotzdem war es eine extrem spannende, aufregende Erfahrung und sehr lehrreiche aber auch herausfordernde Zeit in Italien.

 

Die folgenden Saisonen in grün-weiß waren wir mehrmals knapp an Titeln dran, die uns aber letztlich leider doch verwehrt blieben. Ein großes Highlight war noch die gemeinsame Zeit mit Weltfußballer Dejan Savicevic bei Rapid. Der beste Fußballer, den ich zu meiner aktiven Zeit hautnah erleben durfte. Oftmals durfte ich das Team auch als Kapitän auf das Feld führen.

 

Als zur Jahrtausend-Wende mein auslaufender Vertrag entgegen mündlicher Zusagen der Verantwortlichen unter kuriosen und unverständlichen Umständen (neuer Vorstand, abermals Finanzprobleme) plötzlich nicht verlängert wurde, war das zunächst ein großer Schock für mich.

 

In Folge holte mich dann abermals Hans Krankl zur Admira, bei der ich sehr bald zum Kapitän und Schnittstelle zwischen Verein und Mannschaft wurde. Die letzten 4 Saisonen spielte ich dort noch durchgehend in der österreichischen Bundesliga, bis ich 2005 meine aktive Laufbahn beendete.

 

Rapid blieb ich jedoch immer verbunden. Einmal Rapidler, immer Rapidler! Fiebere natürlich immer und bis heute stets mit der aktuellen Mannschaft mit. Habe viele Freunde und Kontakt bei/zu Rapid und bin seit ein paar Jahren auch Mitglied des Ethikrates, der sich um die Wahrung der Werte und der Tradition des Vereins bemüht.

 

Ein hauptberufliches Engagement beim Klub war in den letzten Jahren immer wieder Thema, scheiterte jedoch leider stets aus verschiedensten Gründen. Aber wenn mich Rapid braucht, stehe ich immer sehr gerne zur Verfügung. Wie zum Beispiel auch bei öffentlichen Auftritten oder bei Führungen durch das großartig organisierte Rapideum, wo ich dann gerne von alten Erlebnissen und Anekdoten erzähle.

 

So oft es mir möglich ist  verstärke ich auch das Legendenteam von Rapid und hab immer wieder eine Freude die alten Kumpels und Mitstreiter zu treffen und Seite an Seite mit ihnen Rapid würdig zu repräsentieren. Zudem werden wir meist sehr herzlich empfangen und betreut, wenn wir im Einsatz sind. Dazu bin ich auch gerne mit der Copa Pele (Nationalteam Legenden) und dem Club NÖ (Benefiz-Spiele für in Not geratene NiederösterreicherInnen) noch aktiv im Einsatz.

RAPID LEGENDEN