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I AM MR. BRIGHTSIDE

Eine Ode an die Musik und ihre Wirkung sowie zur ewigen Unsterblichkeit mancher Songs...

 

Die Musik ist allgegenwärtig. Sie ist immer und überall. Begegnet uns in den verschiedensten Formen, an den unterschiedlichsten Plätzen und erzeugt alle möglichen persönlichen Stimmungen. Und da es so unglaublich viele Musikrichtungen gibt, bleibt das Empfinden stets je nach Menschentyp und nach eigenem Geschmack, Vorlieben, Situationen und seelischer Verfassung ganz individuell. Von größtmöglicher liebevoller Hingabe bis entschiedener Ablehnung. Was der eine liebt, kann der nächste vielleicht schon gar nicht mehr hören. Was den einen in Ekstase führt, schlägt den anderen in die Flucht. Für den einen nette Begleitungerscheinung nebenbei, für den anderen höchste Kunstform. Ob bei der Arbeit oder in der Freizeit, irgendwo unterwegs. Jedoch alles seine absolute Berechtigung. Ein wichtiger Bestandteil im Leben und kaum jemand wird wohl je ganz ohne sie können bzw. wollen. Undenkbar eigentlich für passionierte Musikliebhaber zu denen ich mich ohne „Wenn und Aber“ bekennen darf.

Musik ist allgegenwärtig und drängt sich doch meist nicht auf. Musik kann den Alltag erleichtern. Bei jedweder Arbeit, selbst Hausarbeit. Sogar eine Essenszubereitung zu einem fröhlichen und beschwingten Erlebnis machen. Beim Sport antreiben und motivieren. Beim Ausgehen, die ohnehin meist gute oder zumindest bessere Laune in lichte Höhe treiben. Und eine Autofahrt von A nach B kann alleine zu einer wunderbaren Traumreise werden, oder gemeinsam mit anderen zu einer richtig lustigen, ausgelassenen Party, gepaart mit viel Spaß über die geteilte Musik und Vorfreude auf etwas. Musik ist ein ständiger Begleiter, auch wenn wir wenig Zeit und Aufmerksamkeit haben, Musik ist wie ein guter Freund, der immer für uns da ist, Musik tröstet, wenn wir traurig sind, begleitet uns bei Tränen aus Traurigkeit oder Rührung, wenn sie Erleichterung schaffen, Musik richtet uns auf, wenn wir am Boden sind, Musik lässt uns singen und tanzen, wenn wir Laune dazu haben und erhellt so unser Gemüt, Musik streichelt unsere Seele und durchdringt unser Herz, wenn sie gebraucht wird, Musik erfreut uns wenn wir etwas Neues entdecken oder Altbekanntes lieben, Musik lässt uns träumen, Musik lässt uns lachen und uns gut fühlen, Musik teilen wir gerne mit Menschen, die uns etwas bedeuten...Musik hat so eine große und wichtige Wirkung...und das alles ungefragt und unerzwungen automatisch.

Musiker sind Künstler, die Erlebnisse und Empfindungen in Melodien und Töne übersetzen. Wie sagte schon Großmeister des Wortwitzes Oscar Wilde „Der Musiker erschafft die Welt für den Träumer...“. Wie Recht er damit hatte. Wie so oft mit seinen klugen und besonderen Sprüchen. „...but don’t forget the songs that made you smile, the songs that made you cry and the songs that saved your life...“ hatte Morrissey mit den großartigen Smiths schon in den 80ern singend verlautbart. Und sein Auftrag war mir Befehl, ohne mich viel dafür anstrengen zu müssen. Unmöglich mit all den vielen  emotionalen Verbindungen dazu.

Musik verbindet. Nicht nur die Menschen, sondern auch uns selber mit unserem Inneren, mit Herz, Seele und Bauch, mit Gefühlen, Emotionen, Gedanken. Musik bedeutet auch viel Erinnerung, Sentimentalität, Sehnsucht, Wehmut, Melancholie und Nostalgie zu längst vergangenen Dingen, die sie beim Hören wieder hervorholt und den verblassten Schimmer aufhellt, für einen Moment zum Leben erweckt. Viele, ganz spezielle und persönliche Verbindungen zu Liedern. Wir wissen oft nicht, was wir vor 2 Tagen getan, gestern gesagt haben oder heute noch besorgen wollten, aber wissen genau welche Musik wir in bestimmten Phasen selbst vor vielen Jahren oder gar Jahrzehnten gehört haben. Haben konkrete Songs, Melodien und Texte im Kopf und dazu passend die Ereignisse, Erlebnisse und Erfahrungen, wissen genau was wir dabei empfunden, getan haben oder geschehen ist und der Film beginnt zu laufen. Und manchmal gelingt es uns sogar, ob gewollt oder nicht, genau in die selbe Emotion wie damals zurück zu kehren und nochmals zu spüren. In jedem Fall starke Erinnerungen an besondere Zeiten, Begegnungen, Menschen und Beziehungen, mit denen wir diese Musik unweigerlich verknüpft haben wie mit einem dicken Seemannsknoten, der nicht mehr aufzubekommen ist.

Es sind diese Lieder mit denen man so viel in Verbindung bringt, alle möglichen Gefühle und Gedanken, dagegen sich zu wehren meist zwecklos und sich dem hinzugeben die einzige Alternative erscheint. Wenn man den Radio im Büro laufen hat und zum wiederholten Mal „Denxu“ von Fettes Brot hört, dieses berührende Liebeslied über eine besondere und doch unmögliche Beziehung zweier Menschen, die auch lange nach dem Ende noch weiterschwingt und sich diese Zeile „...denkst du vielleicht manchmal an mich...“ kurzerhand so ungeniert im Hirn festsetzt und sich für eine Zeit lang unaufhörlich und regelmäßig zu drehen beginnt wie ein Kinderkarrussel im Wiener Prater. Oder man bei seinen alten Helden der zauberhaften Melodie von „Pictures of you“ lauscht und einem der Text so die Gänsehaut aufziehen lässt...“I’ve been looking so long at these pictures of you, that I almost believe that they are real“. Und sie sind real. Denn „…du erinnerst dich an alles, was irgendwann geschah, und weißt nix ist egal, es ist alles wahr…”, wie auch schon der Nino aus Wien so wunderbar treffend formuliert hat.

Oder man beim Abendsport der tief stehende Sonne entgegenläuft und sich der MP3 Player im Shuffle Modus für „Sunsetz“ von Cigarettes After Sex entschließt und ganz wie von selbst dieser traumhafte Text durch die Luft schwebt „....when you go away I still see you, with sunlight on your face in my rear view...“. Die Seele fest umarmt mit süßen melancholischen Flashbacks. Fast schon kitschig, aber nur fast. Ich mag sowas.

Dann mal wieder eine malerische Küstenstraße im nahen Süden entlang fährt und ergriffen die atemberaubende Aussicht auf sich wirken lässt. Sehnsüchtig auf das weite, ruhige, tiefblaue Meer blickt, inmitten dessen sich karge, aber doch so wunderschöne und beeindruckende Felsklippen mächtig und würdevoll aus dem Wasser erheben, einem dieser Anblick so bezaubert und gleichzeitig beruhigt. Währenddessen plötzlich und völlig unvermutet aus der Jukebox der jungen Pilotin nebenan, die aus dem eigenen Fleisch und Blut ist (und ganz andere Musik hört) „Perfect“ von Ed Sheeran ertönt in einer sehr berührenden Version mit Andrea Bocelli. Dadurch schöne Gedanken an besondere Momente hochkommen, die sich weder verhindern noch kontrollieren lassen, man dabei kurzerhand auf verlorenem Posten steht, um sich dem auszuliefern und darin zu verlieren. Für Fahrten dieser Art eignet sich übrigens auch Mumford & Sons ausgezeichnet - „Tompkin Square Park“ wäre hierbei meine absolute Empfehlung von vielen.

Manchmal sind es auch nur Titel, einzelne Schlagwörter oder doch komplette Erzählungen. Mir kommt dabei auch gerade das alte „Comfort in Sound“ von Feeder in den Sinn kommt. Kann man es schöner bezeichnen? Ein großartiger, gefühlvoller Song und gleichnamige Platte dieser feinen Band, by the way. Oder wenn ich bei einem Event als Gag den Refrain von einem für mich schönsten und berührendsten Songs aller Zeiten in das Mikro brüllen darf und noch Tage später auf der Vespa bei einer nächtlichen Spritztour durch Wiens Lichtermeer lauthals und vergnügt weitersinge und zigmal aufs Neue anstimme „...and if a double-decker bus, crashes into us, die to by your side, is such a heavenly way to die and if a ten ton truck kills the both of us, well the pleasure and the privilege is mine...“ (aus „There Is A Light That Never Goes Out“ by The Smiths). (Be-)Rührende Nostalgie und viele Gefühle. Könnte ein ganzes Buch mit solchen Beispielen füllen, welches wohl niemanden außer mich interessieren würde, weil eben so speziell wie individuell und sehr persönlich, der Bezug nur wenigen Auserwählten zugänglich ist. Vieles davon findet sich ohnehin schon hier in meinem Tagebuch, das sich Musik Blog bezeichnet.

Dazu passend gehören natürlich auch die vielen wunderbaren Konzert- Erlebnisse, ob in kleinen teils überfüllten, teils überhitzten Locations über große, besondere Orte, von Konzerthäusern und Stadien, bis hin zu den mega-großen Festivals. Das bleibt, das geht nicht mehr verloren, das hat Bestand. Es geht nichts über das Live Erlebnis, mit vielen Gleichgesinnten und Menschen, die man liebt. Das haben übrigens Musik und Sport gemeinsam.

Und die Musik spricht auch mit uns. Nicht nur durch die Instrumente, Melodien und Refrains, die uns berühren, sondern auch durch Texte oder nur einzelne Passagen, in denen wir uns wiederfinden. Und dann kommt es zuweilen vor, dass man sich dieser Sprache bedient, zu eigen macht, um zu kommunizieren, um Botschaften zu vermitteln, wenn eigene Worte fehlen oder Ergänzung bedürfen. Entweder gleich direkt adressiert oder über die große weite Welt auf social media mitzuteilen, obwohl es ja doch nur für ein paar spezielle oder gar nur eine Person bestimmt ist.

Naturgemäß sind es manchmal lediglich bestimmte Momentaufnahmen und man legt Musik und Texte zu gewünschten Assoziationen ganz willkürlich aus. Da bestehen auch weder Regeln noch Einschränkungen. Ich denke vielen ergeht es da so wie mir. Und viele Lieder kommen und gehen. Manchmal hört man sich satt an etwas oder verliert sie nach einiger Zeit wieder, aber manche bleiben auch für immer in unseren Herzen bestehen und erzeugen stets die gleichen Empfindungen und Emotionen.

Eines davon ist mit absoluter Sicherheit „Mr. Brightside“ von den Killers. Man kann zu dieser Band und ihrer Entwicklung stehen wie man möchte, aber als dieser Stern am Britpop Himmel aufging waren wir alle begeistert. Sie wurden zunächst und zu Recht als die großen Retter des Indie-Brit-Pops gefeiert, obwohl sie nicht mal von der Insel sondern ungewöhnlicherweise aus Las Vegas stammen, ihre großen Vorbilder jedoch sehr wohl über dem großen Teich hatten. Selbst Altmeister Morrissey, nicht gerade bekannt für seine Wertschätzung für Kollegen aus der Branche, lobte die jungen Amerikaner in höchsten Tönen. Das im Jahre 2004 erschienene Debut Album „Hot Fuss“ war auch in der Tat ein richtiger Kracher und mehr als erfrischend. Feinste, schneidende und doch sehr melodische Indie Gitarren mit grandiosen, einprägenden Melodien und Songideen und dazu Brandon Flowers leidenschaftlicher Gesang. Leider konnten sie dieses Anfangs-Niveau bis heute nicht wieder erreichen. Aber diese Platte war und ist echt der Hammer! Eine gute Nummer nach der anderen und dann auch noch dieser unglaubliche track: two. Als ich diesen zum ersten Mal hörte, damals noch im legendären Indie Club 2 am Montag Abend im B72, dachte ich mir nur „Wow!“. Und dieses Wow! sollte nie wieder verblassen- ganz im Gegenteil. „Mr. Brightside“ ist und bleibt eine der größten Indie Hymnen aller Zeiten.

Auch beim Auflegen als DJ hat dieser Hit noch kein einziges Mal in meiner Setlist gefehlt, wie das Pistazien Eis in jedem Stanitzel seit ich ein kleiner Bub war und zurückdenken kann. Und es ist nicht einmal vorgekommen, dass ich mich dabei hinreißen hab lassen vom heilige Pult herab auf die Tanzfläche zu steigen, um mit meinen lieben Freunden dazu ausgelassen herumzuspringen und gemeinsam diese knapp vier Minuten Musikgeschichte richtig abzufeiern.

Es gibt mittlerweile bestimmt so viele besondere Geschichten zu diesem Song, weil ihn einfach so viele lieben. Selbst jene, die so eine Musik kaum bis gar nicht hören (so wie auch schon oben erwähnte Erbfolgerin, die ich in jungen Jahren auf meine Indie Bands einschwören wollte, woran ich kläglich scheiterte, aber voll normal und ok ist) und ich möchte meine persönlichen Top3 mit euch teilen.

Geschichte 1
Es war vor vielen Jahren. Ein ganz lieber Freund aus der Musikbranche funkt mich an, ob ich bei der „Nacht der hundert DJs“ in der Pratersauna mitwirken will. Klar, wollte ich das, bin immer offen für alles. Er erklärt mir, dass ein Haufen DJs zugegen sein werden, ebenso einige Gäste und MusikerInnen und jeder nur genau ein Lied spielt. Lustig und spannend, denke ich mir und spiele ohne viel Aufwand und zu überlegen „Mr. Brightside“ auf einen schlanken Stick, der in meine Hosentasche wandert. Etwas früher anwesend treffe ich ein paar nette Leute, erfahre wann ich dran bin und verfolge interessiert das Geschehen. Der Raum ist gefüllt mit vielen jungen Menschen. Mit jedem Lied wächst ein bisschen mein Argwohn. Denn vorwiegend wird beliebte Elektro und Dance Musik gespielt, auch viele gekonnte Remixes. „Oh, mein Gott“, denke ich, da werde ich schön abkacken mit meinem ewigen Indie Faible. Und ich Dummkopf hätte zumindest den geilen Jacques Lu Cont Remix davon mitnehmen sollen. Ich überlege was ich tun soll. Etwas ausborgen? Nein. Das zieh ich jetzt durch. Was soll passieren? Schwinge ich mich zu den Decks, klatsche mit meinem Vorgänger ab, stecke den Stick an und schon bald danach fade ich das Intro meines geliebten Favoriten ein. Ein Riesen Aufschrei geht durch die Menge. Alle gehen ab als gäb‘s kein Morgen, tanzen ausgelassen und singen alles mit. Kurzes, aber sehr geiles Erlebnis. Ich tu es ihnen gleich und hab so eine Freude, wie den weiteren Abend. „Mr.Brightside“ geht einfach immer und überall...

Geschichte 2
Ebenso vor einiger Zeit entdecke ich zufällig ein Video auf Facebook das eine wilde Horde in einem irischen oder doch schottischen Pub zeigt, die enthusiastisch und mehr als laut „Mr. Brightside“ singen und völlig ausflippen, sodass das Lokal zu bersten droht bei dieser Stimmung. Im Begleit-Text komm ich nicht aus dem Staunen heraus. Da ist von einer Leichenfeier die Rede und des Verstorbenen letzter Wunsch war ausdrücklich, dass alle Leute zu seinen Ehren Party machen und dieses, sein Lieblingslied spielen und sich daran erfreuen sollen. Starker Abgang und scheint mir eine reizvolle Option für mich zu sein, wenn es bei mir einmal so weit sein sollte...

Geschichte 3
Es ist schon so oft passiert, dass ich am Wochenende oder wann auch immer in der Früh mein Telefon aufdrehe und gleich eine Nachricht aufpoppt, was mich immer freut. Entweder in Text, Bild oder Video oder alles zusammen. Und meist mit sinngemäß ähnlichem Text wie „...schau was sie gespielt haben, wo bist du? oder du fehlst...“. Natürlich weiß ich sofort von welchem Song die Rede ist und es zaubert mir jedes Mal ein Lächeln auf mein verschlafenes Gesicht, gepaart mit ein bisschen Wehmut diesen gemeinsamen Moment versäumt zu haben...

Und auch wenn die Intention der Songschreiber (Sänger Brandon Flowers und Gitarrist Dave Keuning) und Bedeutung des Textes eine ganz andere ist, in meiner Phantasie werde ich in Mr. Brightside immer den smarten Typen sehen,...

...der nicht kommt sondern erscheint.
...der mit seinem fröhlichen Gemüt alle Zweifel, Ängste, Sorgen und Tiefs in alle vier Himmelsrichtungen zerstreut.
...der jeden Anflug von bösen Geistern oder Dämonen mit seiner hypnotisierenden Gitarrenmelodie in die Unterwelt verbannt.
...der schlechte Gefühle oder Traurigkeit einfach wegsummt, wegsingt oder wegtanzt und das zu jeder Musik.
...der locker und leichtfüßig für Momente die Unbeschwertheit des Lebens genießt.
...der mit viel guter Musik sein Herz und seine Seele füllt und erfüllt.
...der mit seinem Auftreten und Stil die Aufmerksamkeit auf sich zieht und gern gesehener Gast in jeder Gesellschaft ist.
...mit dessen Unbekümmertheit man einfach Spaß und eine richtige Gaudi haben kann.
...der in seinem jugendlichen Übermut verrückte Dinge ausheckt, wagt, umsetzt und erlebt.
...der mit seiner Natürlichkeit, Witz und Charme seine Umgebung ansteckt und einfach mitreißt.
...der mit seinem Lachen die dunkelsten Wolken wegbläst damit der Sonne ausreichend Platz zum Scheinen bietet.
...der mit spontanen Ideen sich selber und Andere überrascht und eine kindliche Freude daran hat.
...der mit seiner Lebensfreude alles ein weniger heller erscheinen lässt, richtig „bright“ eben.
...der die ganze Nacht hindurch nicht müde wird, wenn es schön und lustig ist.
...der mit seinen lebendigen, leuchtenden, dunklen und sprechenden Augen und Blicken Wünsche lesen, formulieren und entstehen lassen kann.
...der für jeden Blödsinn zu haben und dabei ist.
...der mit seinem Lächeln jeden Iceberg zum Schmelzen bringt.

Genau so stell ich mir das vor, stelle ich mir ihn vor, so möchte ich auch sein...und manchmal gelingt mir das sogar ein wenig... ‘cause I am Mr.Briiiightsiiiide...;-)
 

Abschließend noch der Text von „Mr.Brightside“ (...und was dieser Song mit mir so alles anstellt...)

(Das dumpfe, hypnotisierende und grenzgeniale Gitarren-Intro erklingt unvermutet und ich stürme Richtung Dancefloor, sofern ich mich nicht schon darauf befinde- das Schlagzeug setzt ein und in meinen Körper fährt und durchzuckt die pure Energie als hätte ich in die Starkstromleitung gegriffen- ehe Brandon Flowers schon unnachahmlich und eindringlich die ersten Zeilen zum Besten gibt...ich bin kein begnadeter Tänzer, aber das ist mir gerade bei Liedern wie diesen ziemlich egal, um nicht zu sagen sch...egal, und da kommen meine Pantomimen-ähnlichen Finger und Handbewegungen zum Vorschein, die lustig und komisch anmuten mögen, aber trotzdem aus meinem Innersten kommen und unvermeidbar sind...die greifende Hand fest am Herzen und der entschlossene Blick kündigen an, dass ich die nächsten Minuten mit voller Hingabe genießen werde...)

Coming out of my cage
And I've been doing just fine
Gotta gotta be down
(diese Musik, diese Melodie, diese Gitarre, dieser Gesang, diese Zeilen reißen sofort mit, machen Beine und auch den Rest locker und leicht und der ganze Körper wiegt sich bereits im Rhythmus- mehr oder weniger...spätestens jetzt ist alles vergessen was vorher noch beschäftigt hat oder interessant war...)
Because I want it all
(die ersten Figuren kommen und mit weit ausgebreiteten Armen mutet es an als würde man jemanden freudig begrüßen, den man schon ewig nicht mehr gesehen hat oder gleich die ganze Welt umarmen wollen...bereits voll im Song, seit dem ersten Ton)
It started out with a kiss
(da ist sie schon zum ersten Mal meine Lieblingszeile und -pose, so genial...)
How did it end up like this?
(ungläubig und unschuldig werden Augenbrauen und Schultern hochgezogen, tja, wer weiß das schon...ich sicher nicht...)
It was only a kiss, it was only a kiss
Now I'm falling asleep
And she's calling a cab
While he's having a smoke
(...leidenschaftlich deutet der erhobene Zeigefinger unschuldig, dass es doch nur ein Kuss war, bilden sich Daumen und kleiner Finger zu einem Telefonhörer, der ans Ohr geführt wird...und unmittelbar darauf die imaginäre Zigarette cool Richtung Mund...)
And she's taking a drag
Now they're going to bed
And my stomach is sick
And it's all in my head
(...zwei Finger tippen sich wohlwissend an die erhitzte Stirn, so ähnlich wie beim Pixies Kult Song „Where Is My Mind“ stets zelebriert)
But she's touching his chest now
He takes off her dress now
Let me go
(...das Hemd oder Shirt wird andeutungsweise vom Leib gerissen...und das das Fortlaufen imitiert...)
And I just can't look, it's killing me
And taking control
(...verzweifelt wird der Blick abgewandt und nach einem entschlossenen Schlagen auf die Brust in Herzgegend mit geballter Faust, formieren sich eben diese beiden mit nach oben gestreckten Armen überkreuz wie bei einem Gefangenen auf einer Straf- Galeere im Mittelmeer im alten Griechenland...)
Jealousy, turning saints into the sea
Swimming through sick lullabies
Choking on your alibis
But it's just the price I pay
Destiny is calling me
Open up my eager eyes
'Cause I'm Mr. Brightside
(...der erste Höhepunkt hat sich aufgeschaukelt...die Augen weit und gierig aufgerissen...und dann aufrechte Haltung, stolz die Brust heraus und mit beiden Daumen auf den Rücken gedeutet, als hätte man gerade das Siegestor im Champions League Finale erzielt und jeder sehen soll wer es war...)

(die beiden ersten Strophen wiederholen sich 1:1, Wort um Wort, ebenso meine Bewegungen dazu, nur noch etwas wilder, ausgelassener und leidenschaftlicher...)
I'm coming out of my cage...
...It started out with a kiss
How did it end up like this?
It was only a kiss, it was only a kiss...
...and so on...

 ...Jealousy, turning saints into the sea
Swimming through sick lullabies
Choking on your alibi
But it's just the price I pay
Destiny is calling me
Open up my eager eyes
'Cause I'm Mr. Brightside
(ja, genau so ist es...bereits völlig aufgelöst vom wilden Treiben, baut sich der ganze Gitarren Loop nochmals mächtig und betörend zu einem grande Finale auf...jetzt gibt es überhaupt kein Halten mehr, das es eigentlich schon vorher auch nicht gab, der Körper schüttelt noch mal alles raus, der erhobene Zeiger deutet ablehnend von einer Seite zur anderen, ebenso wild der Kopf, sodass das ohnehin schon wuschelige Haar in alle Richtungen fliegt und überhaupt keine Anzeichen mehr von so etwas wie einer Frisur auszumachen sind...)
I never
I never
I never
I never
(....die Drums und Gitarren treiben den immer ungestümer werdenden Sound bis zum letzten Ton, der nochmal mit einer majestätischen und erhabenen Geste abgeschlossen wird...ehe man sich einmal mehr denkt, was für ein geiler Song das ist...)

Never, keine Sorge, Brandon, never, niemals werde ich dieses Lied nicht lieben und nicht dazu rumspringen, solange mich meine Beine durch die Lichter und Töne der Stadt tragen werden... 

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