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ME AND MUSIC PART 3 - ALMOST 4 DECADES OF DEEP LOVE TO THOSE BANDS AND THEIR MUSIC

Part 3- mit Vollgas rein ins neue Jahrtausend

 

Wir tauchen ein ins neue Jahrtausend, die so genannten „Nuller-Jahre“ und auch in der Musikszene bleibt kein Stein auf dem anderen.

Dieses wundervolle Gesamt Kunstwerk eines Songs kann auf einmal in seine Einzelteile zerlegt und in ein kleines elektronisches file namens MP3 zusammen gebaut werden. Was zur Folge und den Vorteil hat, dass Musik fortan einfach übers Internet verschickt und auf kleineren Mini-Datenträgern gespeichert werden kann.

Somit ist Musik sehr mobil geworden, immer und überall, nahezu uneingeschränkt abrufbar und zu konsumieren. Es entstehen verschiedenste Plattformen (Youtube und Co) über die Veröffentlichungen immens schnell und weit verbreitet werden können. Ausgehend vom berühmt, berüchtigten Napster erscheinen zudem zunehmend illegale Tauschbörsen im Internet, die dem Musikbusiness arg zusetzen und gegen die jahrelang erbittert, jedoch eher erfolglos gekämpft wird. Bis zur glorreichen Idee sich diese Entwicklung mittlerweile zu nutzen zu machen (siehe Itunes, Spotify und Co). Die Digitalisierung hat auch vor der Musik nicht halt gemacht und bringt eine rasante Weiterentwicklung und große Veränderungen.

 

Es besteht ein umfangreiches (wahres Über-) Angebot und beginnt das Zeitalter der Schnell- und Kurzlebigkeit (das bis heute andauert). Vielleicht auch einige der Ursachen, warum sich Bands immer schnellerer Bekanntheit erfreuen, aber viel schwerer nachhaltig durchsetzen können. Nach einem super Debut folgen im besten Fall noch 1-2 ordentliche Nachfolger, dann ist es schon wieder vorbei mit dem lodernden Feuer (und den Ideen und der Originalität), was den schnellen Abstieg bis hin zum endgültigen Verschwinden einleitet. Nur wenige schaffen es sich dauerhaft zu etablieren und ihr Niveau und Status zu halten.

 

Meine Liebe zur Musik und meinen Bands ist ungebrochen. Im Gegenteil, ich nutze diese Entwicklungen und begebe mich ständig auf die Suche und Jagd nach neuen Perlen oder Newcomern. Die bekannte englische Musikzeitung „Q“ lasse ich mir aus England schicken, auch weitere allen voran den NME oder Rolling Stone schau ich gerne durch, das Internet ist ein wertvoller Verbündeter, ebenso wie Musiksender, unvergessen die superbe Indie Sendung von Charlotte Roche „Fast Forward“ auf dem deutschen Musiksender Viva, kaum eine Episode hatte ich damals verpasst, später auch das heimische zunächst noch formidable sehr Alternative-dominierte „gotv“.

 

Zu der Zeit treibe ich mich auch oft in den einschlägigen riesigen, den Geiz so preisenden, Elektromärkten, herum und durchstöbere die CD Fächer bis mir schwindlig wird. Mittlerweile konnte man sich dort selbst bedienen und so viele CDs anhören, wie einem beliebte. Ein echtes Paradies, in kaltem, unromantischem Ambiente, in dem ich Stunden verbringe. Immer mehr gute Bands beehren uns mit Live Auftritten. Bald so umfangreich, dass man im Gegensatz zu früher schon schweren Herzens zu selektieren beginnen muss.

 

Denn das Angebot ist riesig. Coole Bands wachsen wie Schwammerl aus dem Boden, im Sog von vielen grandiosen Vorbildern und berühmten Aushängeschildern- bestehender Großmeister und neuer Hoffnungen- von der Musikpresse fortan gerne als „the next big thing“ bezeichnet, was sich auf Dauer nicht immer bewahrheitet, aber trotzdem immens spannend ist.

 

Viele Gruppen kommen und viele davon gehen wieder, manche schneller, manche bleiben etwas, manche schaffen es uns bis heute zu beglücken, wie aus der folgenden Auflistung schnell ersichtlich wird...

Meine Top 10 der Nuller-Jahre:

 

  1. Editors
    Großartiger und wunderbarer, melancholischer, düster schwerer aber immens Energie aufgeladener Indie Gitarren- und Synthie- Pop/Rock der Extraklasse, dazu ein charismatischer Frontman mit wunderbarem Timbre und viel Herz, Gefühl und großer Leidenschaft in seiner Stimme, Sänger und Songs erinnern an die legendären Joy Division, auch The Cure scheinen große Vorbilder zu sein, wie überhaupt die 80er sehr gekonnt, überzeugend und eindringlich verarbeitet werden...

    My favourite tunes
  • Sugar

  • Smokers Outside The Hospital Doors

  • Munich

  1. Kasabian
    „Cool as fuck“ hätte man in den 90er Jahren über diese britischen Vollblut-Rockstars gesagt, fette Beats, heiße Rhythmen, geile Gitarren, gelungene Sing-a-longs, zwei originelle, verrückte Bandleader, viele großartige, mitreißende, begeisternde Tunes und Songs, die sich eingeprägt haben, live sehr lässig und alles enthalten was richtig guten Indie Rock ausmacht...

    My favourite tunes
  • L.S.F. (Lost Souls Forever)

  • Fire

  • Where Did All The Love Go?

  1. The National
    Beste Indie Band aus Amerika, geniale, stimmungsvolle Musik mit unverkennbarem Stil, Melodien und Songs, denen Sänger Matt Berninger mit seinem Charisma, Stimme und leidenschaftlichen Gesang viel Leben einhaucht und eine große Seele verleiht...
    My favourite tunes
  • Day I Die

  • Bloodbuzz Ohio

  • Mistaken For Strangers

  1. Interpol
    Die starken, antreibenden, messerscharfen Gitarren tragen diesen dunklen, sehnsüchtigen, bewegenden und mitreißenden Sound mit dichter Atmosphäre und schwermütigem Gesang in die Indie Disco rein, dieser sonst stoischen, fast regungslosen, sehr besonderen Band...

    My favourite tunes
  • Not Even Jail

  • Obstacle 1

  • Slow Hands

  1. Coldplay
    Großer Pathos, große Gesten, viele verträumte, berührende, perfekte Pop Songs und opulenter Sound, Indie Hymnen fürs Stadion und immer größere Massen, auf den Spuren von U2, mittlerweile leider zunehmend und hart am Kommerz gelandet...

    My favourite tunes
  • Yellow

  • The Scientist

  • In My Place

  1. The Libertines
    Ehemals große, und absolut berechtigte britische Hoffnungsträger, rauhe, ungeschliffene, ganz wunderbare, der englischen (Musik-) Tradition und Heimat entsprechende Indie tunes vom Feinsten, von dem kongenialen Gespann aus Gitarristen Carl Barat und Genie Pete Doherty, der sein riesiges Talent immer wieder aufblitzen lässt, aber noch öfter zu Gunsten anderer ausschweifender Genüsse verschwendet...

    My favourite tunes
  • Don’t Look Back Into The Sun

  • Can’t Stand Me Now

  • Time For Heroes

  1. Muse
    Grandiose Vereinigung von lauten, durchdringenden und scharfen Gitarren, hymnischen Synthie Melodien und berührendem Piano, atmosphärischer, dichter Sound und dazu leidenschaftlicher Gesang, sehr intensiv, viel Power mit viel Gefühl...

    My favourite tunes
  • Starlight

  • Plug In Baby

  • Bliss

  1. Arcade fire
    Große, viel-köpfige, viel-seitige und sehr talentierte Musikcombo aus Kanada, die das Musizieren perfekt beherrscht, forscher, überzeugender Gitarrenpop mit gelungenem Songwriting, das zuletzt etwas ins Stocken geraten ist, Live Konzerte mehr als empfehlenswert...

    My favourite tunes
  • Wake Up

  • No Cars Go

  • Rebellion (Lies)

  1. Glasvegas
    Diese coole Glasgower Indie Formation hat so viel Leidenschaft, Pathos, Schwermut, Sehnsucht, Melodie und aufgeladene Atmosphäre in ihren Songs, geprägt von eindringlichen Gitarren-Riffs und laut hämmernden Schlagzeug, dazu der traurig schöne Gesang im schottischen Dialekt des ehemaligen Fußball Profis James Allan, liebe diese Band und viele ihrer Songs, die mich immer sehr berührt haben...

    My favourite tunes
  • Geraldine

  • Euphoria, Take My Hand

  • Flowers& Football Tops

  1. Shout Out Louds
    Unsere Lieblings-Schweden aus dem hohen Norden, mit wunderschöner, leichter, eingängiger, aber niemals kommerziell oder langweilig werdender Pop Musik, schon lange dabei und immer noch gut, unscheinbar, unspektakulär, aber beeindruckend hohe Qualität...    

    My favourite tunes
  • Tonight I Have To Leave It

  • Shut Your Eyes

  • Please, Please, Please

     

    Top 10 RELOADED...ein Wahnsinn, dass die folgende Super-Bands nicht im Top Ranking unterzubringen waren, es ist einfach zu wenig Platz für alle...

  • The Killers
    Fulminanter Start der (anfangs) „most british“ Band aus Amerika aller Zeiten, grandioses Debut in dem sie ihren großen englischen Vorbildern nacheifern, leider hat die Qualität bald nachgelassen, trotzdem ein paar großartige Nummern in ihrer Rückschau und den Indie Dancefloor Kracher schlechthin...
    Best tune: Mr.Brightside

  • Kings of Leon
    Die nächsten, sehr geschätzten Amis mit feinem Gitarren Indie Folk und Rock, hymnische, ansteckende Lieder mit viel Pathos, Coldplay und U2 lassen grüßen...
    Best tune: The Bucket
  • Bloc Party
    Kele Okereke mit seinem warmen, weichen Gesang und dazu seine dynamische Band mit ganz großartigen ersten Alben, dessen Kraft und Ausstrahlung leider zuletzt stark nachgelassen hat, live auch nicht ganz so überzeugend, wie man es sich erhofft hatte...
    Best tune: This Modern Love

  • Maximo Park
    Intelligenter, sauberer, feiner Britpop nach bester britischer Machart, wie wir ihn immer sehr geschätzt und gemocht haben, cooler Sänger, coole Band, coole Performance, coole Lieder, hoffe sie bleiben uns erhalten...
    Best tune: Questing, Not Coasting

  • The Strokes
    Frecher, ungestümer, erfrischender Indie Rock aus New York, der anfangs und eine Zeit lang sehr begeistert hat, kurze, flotte, fetzige Nummern mit viel Kraft und auch Melodie...
    Best tune: 12:51

  • Snow Patrol
    Was war das für ein schöner Indie Beginn mit diesen verträumten, melancholischen, kraftvollen Power-Songs mit so viel positiver Energie und wunderschönen Stimmungen, die dann unverfroren (und nicht nur das wundervolle „Chasing Cars“) immer mehr vom Kommerz vereinnahmt und uns letztlich endgültig geraubt wurden...
    Best tune: You Are All I Have

  • Tomte
    Eiferten gekonnt ihren großen englischen Vorbildern (Oasis, Morrissey, Paul Weller...) in Sachen Brit-Pop und -Poetry nach, und das hörte man ihnen auch stets an, schöne Musik, noch schönere, deutsche Texte...
    Best tune: Die Bastarde, Die Dich Jetzt Nach Hause Bringen

  • Sportfreunde Stiller
    Gute Laune Musik par excellence und das auf hohem Niveau, hoher Mitsing-, Mittanz- und Party-Faktor von diesen extrem sympathischen Bayern, die auch große Fußball Fans sind...
    Best tune: Ein Kompliment

  • Garish
    Ganz feiner, hochwertiger und ausgezeichneter österreichischer Beitrag zum immer größer werdenden Indie Kosmos, mussten sich im direkten Vergleich nie verstecken, sehr intelligente und wunderschöne Pop-Musik mit kreativem Text- und Songwriting...
    Best tune: Später Ist Egal

  • Franz Ferdinand
    Lässige, originelle und zackige Gitarren- und Synthie-lastige Partymusik, mit der die Schotten unsere Herzen einst erobert hatten, der Anfangs-Elan verpuffte aber dann leider auch mit der Zeit...
    Best tune: Darts Of Pleasure

Weitere Bands, die ich sehr mag bzw. mochte, es waren/sind so viele ...werde versuchen mich kurz zu halten...versprochen:

 

  • Stereophonics- animierender, flotter Indie Pop-Rock aus Wales
  • The Kaiser Chiefs- Blur reloaded part one, pure energy
  • The Wombats- Blur reloaded part two, british tradition
  • Arctic Monkeys- großes Talent, große Hoffnung, ganz starke antreibende Gitarren-Songs
  • Doves- nebelverhangener, dumpfer, melancholischer typischer Manchester Sound
  • Starsailor- der Name ist Programm, himmlische Pop Melodien zum Schwelgen und Träumen
  • Yeah Yeah Yeahs- ungezügelter, unzähmbarer, wilder, mitreißender Indie-Girl Power-Rock
  • The Boxer Rebellion- wunderschöner, beseelter und verträumter Pop
  • Babyshambles- bestes Nachfolge-Produkt der Libertines, wenn Doherty sein Genie halbwegs auf den Boden bzw. in seine Songs bringen konnte
  • The Veils- ein paar ganz großartige Gänsehaut-Nummern, großes leider etwas vergeudetes Talent
  • Klee- deutscher Geheimtipp, die ebenso die Smiths sehr verehren und das hört man ihren schönen Songs, Melodien und noch schöneren Texten einfach an- gibt Schlimmeres
  • British Sea Power- dichter Sound und groß angelegter, von Gitarren dominierter Brit-Pop
  • Clay Your Hands Say Yeah- süße Melodien und süßer, ganz eigener Gesang
  • IamX- dunkler, intensiver elektronischer Pop-Rock zwischen Depeche Mode und The Cure, unterschätzt
  • White Lies- fulminanter Start mit düsterer, hymnischer, tiefgehender Stimmung, die leider nur anfangs an Interpol und die Editors heranreichte
  • Zeronic- ehemalige grandiose, laute österreichische Indie Rock Band, großer Pathos, große Gesten
  • The Kooks- schneller, kurzweiliger, britischer Indie Pop, hoher Party-, Unterhaltungs- und Tanzfaktor
  • Mando Diao- gute, bodenständige und beständige Indie Pop-Musik, wieder mal aus Schweden
  • Art Brut- sehr witzige, sehr originelle Band mit sehr agiler, leichter Musik und fantastischen Live Auftritten, wäre aber durchaus mehr drinnen gewesen
  • Phoenix- französische Band, die ungewöhnlich und unüblich guten Britpop fabriziert, sehr intelligentes, kunstvolles Songwriting
  • Elbow- vertonte, tiefe, elegische Schwermut und Melancholie in Reinkultur
  • MGMT- verschrobenes, künstlerisches Elektro-Pop-Duo mit unterhaltsamer Musik und 2 sensationell guten Debut-Singles, die jetzt schon Evergreens sind
  • The Rakes- energiegeladene, erfrischende, atemberaubend schnelle, geile, sehr unterhaltende Songs, schade, dass sie diesen anfänglichen Schwung nicht mitnehmen und nachhaltig nutzen konnten
  • Black Rebel Motorcycle Club- super coole Indie Rock n’Roll Götter und wahre Institution mit packenden und mitreißend schrammelnden Gitarren

 

Bin selber etwas überrascht, wie viele Bands hier angeführt sind. Das Angebot war kaum noch überschau- geschweige denn handelbar. Nur nichts verpassen, lautete die Devise. Der Höhepunkt (zumindest quantitativ) schien erreicht und so war es auch...

 

Fortsetzung folgt noch ein letztes Mal (bestimmt weit weniger umfangreich)…

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