Those were the old days…wie alles begann...
Achtung! Wen das 80er Thema nervt oder bei „Wickie, Slime und Paiper“ gleich die Haare zu Berge stehen, der liest auf eigene Gefahr weiter…
Aber vielleicht sorgen die folgenden Zeilen auch für das eine oder andere Lächeln. Bei jüngeren Interessierten wegen meiner damaligen Verrücktheit und der im Vergleich zu heute wirklich
unvorstellbar steinzeit-alterlichen technischen Voraussetzungen und Möglichkeiten. Oder bei Vertretern meiner Generation plus/minus, weil sie sich milde schmunzelnd und wohl wissend nickend
in die eine oder andere Situation zurück versetzt fühlen werden…
Jede Generation hat ihre eigene Musik und Trends. Das war halt meine (unsere) Zeit und subjektiv betrachtet schon sehr besonders v.a. was die Musik
betrifft. So manch anderes war ja ganz fürchterlich anno dazumals, zum Beispiel wenn man an die Mode oder Einrichtungen denkt.
Aber die Musik. Und dazu noch diese ganzen Jugendbewegungen, mit den eigenen Musikrichtungen und Vorlieben….Punks, Mods (die Vespas!, die Mode! die Musik!), Rocker, Popper und Grufties, usw.
und allesamt irgendwie faszinierend, zum Teil sehr anziehend. War doch cool, sich irgendwo dazugehörig zu fühlen und es gab für alle ein breites Angebot…
Also drehen wir die Zeit viele Jahre zurück und wir schreiben Anfang der 80er Jahre, als Musik noch gänzlich anders funktionierte, die Pop Kultur aber eine Riesen- Renaissance und Siegeszug erleben sollte. Zeiten, in denen man, für heutige Generation schon gänzlich unbekannt, noch Audio Kassetten mit Magnetband verwendete. Wo das schlimmste Missgeschick und größte Katastrophe ein Verheddern des Bandes im alten Kassettenrecorder (und somit Vernichtung bzw. zumindest schwerer Tonbeeinträchtigung der darauf enthaltenen Musikaufnahme) bedeutete. Und das nicht minder schreckliche zu frühe Reinquatschen des Radio Moderators bzw. die plötzliche Verkehrsdurchsage bei der Ö3 Hitparade am Sonntag Abend, mitten in die mühsame Aufnahme eines der geliebten neuen Hits. Und da waren noch die legendären großen Zehn im Fernsehen mit dem noch legendäreren Udo Huber. Mehr Zugang zur Musik gab‘s damals noch nicht, somit wurde das alles aufgesaugt und förmlich verschlungen. Undenkbar heutzutage im digitalen Zeitalter von Youtube, Itunes, Deezer, Spotify und Co., wo man zu allem immer und überall Zugang hat…
Diesen (wenigen und sehr eingeschränkten) Quellen war man natürlich vorerst hilf- und hoffnungslos ausgeliefert. Aber bald folgte die erste große Errungenschaft mit der in dieser Zeit üblichen und beliebten, Kompakt-Hifi Anlage mit manuellem Equalizer, 2 Kassettendecks inklusive Plattenspieler, ein wahrer Durchbruch. Damit sollte ich in weiterer Folge viele Stunden meiner Freizeit verbringen, ein treuer Freund und Wegbegleiter. Und die Schätze dazu waren die Langspiel-Platten, liebevoll gehegt und gepflegt. Die zwischendurch auch mal geputzt und natürlich sorgsamst aufbewahrt wurden (die ganz Besonderen hatten den Luxus einer dünnen durchsichtigen Plastik- Schutzhülle). Um dann auch mal stolz präsentiert zu werden. Was kann man heute noch in Händen halten oder herzeigen (außer dem neuen über-drüber Smartphone, das wieder noch ein bissl mehr kann als das Vorgänger-Modell)? Das hatte schon Klasse und Stil in jener Zeit. Echte Kunst(Werke).
Natürlich hat mich als junger Bursche (und auch noch später) unser großartiger Falco begeistert. „Einzelhaft“ war meine erste selbst gekaufte Audio Kassette. „Hunting High and Low“ von A-ha meine erste vom ersparten Geld erstandene stolze LP. Ich schäme mich nicht dafür, dass ich diese norwegische Band mit den romantischen Songs anfangs sehr mochte. Lag wohl auch an der noch bis heute sehr beliebten Debut Single „Take on me“, mit dem umarmenden sanften Gesang und Refrain und dieser schönen Liebesgeschichte, wunderbar dargestellt in diesem so besonderen Video zwischen Wirklichkeit und animierten schwarz weiß gezeichneten Comic (sehr ungewöhnlich und unglaublich rührend). Viele LPs sollten folgen, bevor die CD ihren Siegeszug startete, die ich beides allesamt heute noch stolz hüte und für die stets ein großer Teil meines Taschengeldes und Ersparten dran glauben musste (durfte)…
Mein erstes Konzert (ohne noch genau das Jahr zu wissen) war natürlich Nena, die mich wie so viele mit ihrer jugendlichen, ungebremsten Energie und den berührenden, eingängigen Power-Songs auch begeistert hatte.
Stolzer-weise gefolgt von den großen und großartigen Queen, ebenso in der altehrwürdigen Stadthalle (wo sonst?) in Begleitung meines nur etwas älteren Bruders. Sensationell auch, weil ich sicher nicht älter als 12 oder 13 Jahre alt war. Ans Konzert hab ich leider kaum noch Erinnerungen, aber sehr wohl, dass unser seliger lieber Vater (der natürlich als privates Taxi fungierte) heimlich 2 Tour Shirts für uns gekauft hatte. Ich hatte so eine unglaublich Freude. Hab den nicht allzu hochwertigen Fetzen aus Stoff gehütet wie meinen Augapfel und es sollte bei weitem nicht mein letztes Band- bzw. Tourshirt bleiben.
Bands und Hits (selbst wenn oftmals auch nur „one-hit-wonder") schossen wie Schwammerln aus dem Boden, in einer so immensen Dichte und Fülle. Das hat uns alle begeistert, in den Bann gezogen und einen starken Bezug zu diesen Songs und Bands aufbauen lassen, der nie wieder verloren gegangen ist. Ich denke, da ergeht es Vielen ähnlich…
Und wer kennt es nicht dieses nostalgische Gefühl, wenn man mit einem Song, bestimmte Ereignisse, Erlebnisse, Situationen oder Menschen in seinem Lebenslauf verbindet und verborgene, längst vergessen scheinende Gefühle, Empfindungen und ganz klare Erinnerungen damit wieder hochkommen. Und davon gab‘s natürlich ein reichliches Angebot, wenn man seine Jugend und Pubertät in den 80ern verbrachte. Wie formulierte es der großartige Oscar Wilde einst schon vortrefflich… „Der Musiker erschafft die Welt für den Träumer“.
Unvergessen die feucht-fröhlichen Festln und Partys, als wir uns zu den Songs von U2, Simple Minds und Toten Hosen und vielen Anderen glückselig in den Armen gelegen oder einfach nur ausgelassen und wild herum gesprungen sind. Wem läuft nicht ein kalter Schauer über den Rücken oder kommen schöne Empfindungen beim Hören von „Always the Sun“ von den feinen Stranglers, „The Power of Love“ von den so speziellen Franky goes to Hollywood, „Alive and Kicking“ von den wunderbaren Simple Minds, „The Unforgettable Fire“ von den großartigsten U2 oder „Small town Boy“ (von Bronski Beat)? Und das sind (ich denke sehr gute aber) lediglich ein paar Beispiele von Vielen (Jeder/Jede hat da wohl sein ganz persönliches und sicher absolutes top- Ranking im Köcher parat).
Mit „Dancing with tears in my eyes“ haben Ultravox, die Gefühlslage einer ganzen (Teenager-) Generation mit herz-zerreißenden Pathos gut auf den Punkt gebracht. Diese intensive, leidenschaftlich und sehr persönliche Verbindung zu Songs und Bands, die wir wohl für immer lieben und uns berühren werden…
Die 80er. Duran Duran hab ich auch super gefunden mit ihren superlässigen Auftreten in den schnittigen Anzügen und den Powerpop Songs (die Energie von „The Reflex“- alleine schon dieser Anfangsjingle- oder „Wild Boys“ ist mir durch und durch gerauscht), Großmeister David Bowie war natürlich schon damals extra-Klasse, über die mächtigen Könige Queen muss man wohl nicht viel sagen, ebenso wenig über Police, Wham hatte auch irgendwie etwas Anziehendes, INXS ging unter die Haut und ins Tanzbein, Billy Idol war richtig cool, Adam and the Ant ziemlich schräg aber nicht weniger geil, Madness die coolen Vorreiter von Britpop (mit „Our House“ das erste Mal auf Sprachreise in England in Berührung gekommen- ein echter all-time-favourite), genauso wie die wunderbaren Housemartins, Joy Division und später New Order waren sowieso grenzgenial,
Talk Talk ihrer Zeit weit voraus, The Pixies und Echo and the Bunnymen ebenso, Annie Lennox mit ihrer so besonderen Stimme, REM, Talking Heads und Madonna oder Jacko hatte man auch stets gern gehört…nicht zu übersehen die neue deutsche Welle, die im Fahrwasser des großen englischen und amerikanischen Angebots fleißig mit schwamm…ich weiß echt nicht wo man anfangen und noch weniger wo wieder aufhören sollte...
Und trotzdem werde ich jetzt einmal die PAUSE Taste drücken…
...to be continued in Kürze…denn meine größten Helden kommen erst noch...
Kommentar schreiben